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Seit Mitte des Jahres haben Migranten, mehrheitlich aus dem Nahen Osten, aus Syrien und dem Irak Weißrus­s­land durch­quert, um nach Europa zu gelangen.

Die belarus­sis­che Regierung, die von der EU wegen der Repres­salien gegenüber Regimegeg­n­ern sowie wegen Ver­säum­nis­sen bei der Gewährleis­tung grundle­gen­den­der Men­schen­rechte sank­tion­iert wird, nutzt Migranten – eben­so wie Erdoğan in der Türkei – zur Erpres­sung, um die Aufhe­bung dieser Sank­tio­nen zu erzwingen.

Zu diesem Zweck hat Belarus ins­beson­dere dank sein­er gemein­samen Gren­zen mit Polen und Litauen den Migra­tionsweg nach Europa geöffnet.

Polen, ein Mit­glied der EU, prak­tiziert speziell unter der aktuellen Regierung eine strenge Migra­tionspoli­tik und weigert sich, Migranten in die EU zu lassen.

Als Reak­tion auf die Maß­nah­men der belarus­sis­chen Regierung hat Polen unter voll­ständi­ger Mis­sach­tung des human­itären Völk­er­rechts gewalt­same Maß­nah­men ergrif­f­en, in deren Folge an der Gren­ze vor allem unbe­gleit­ete Min­der­jährige, poten­zielle Opfer von Men­schen­han­del, Gefahren für Leib und Leben aus­ge­set­zt sind. Das weißrus­sis­che Vorge­hen des Zurück­drän­gens von Migranten an der Gren­ze sowie des Block­ierens ihrer Rück­kehr führt zu Tren­nun­gen von Fam­i­lien und set­zt sie gle­ichzeit­ig der Repres­sion durch pol­nis­che Trup­pen aus.

Alles geschieht mit Dul­dung und unter Beobach­tung der EU sowie der inter­na­tionalen Staatenge­mein­schaft, die Belarus in Erk­lärun­gen verurteilt, aber den Migranten, die durch krim­inelle Anwen­dung ein­er ein­seit­i­gen Geopoli­tik gefan­gen sind, vor­erst kein­er­lei Hil­fe leistet.

Polen respek­tiert sein­er­seits auch keine sein­er eige­nen inter­na­tionalen Verpflich­tun­gen in Bezug auf das Recht auf Exil.

Den Migranten in Not muss geholfen wer­den, und sie müssen gehört werden.

Dies ist der Grund für unsere Aktiv­itäten und unsere Unterstützung.

Wir sind uns der Tat­sache bewusst, dass sich an allen Ein­reise­häfen der EU, im Mit­telmeer und an den Ärmelka­nalübergän­gen tagtäglich Migra­tionstragö­di­en ereignen.

Es gibt tagtäglich Tausende Opfer.

Diese Ereignisse an der Gren­ze zwis­chen Polen und Weißrus­s­land wird weit­ere Opfer fordern.

Es ist unsere Pflicht, dies anzuprangern, in der Hoff­nung, eine Tragödie zu verhindern.


UNTERSCHREIBEN:
Aufruf für Migranten, die zwis­chen Polen und Belarus gefan­gen sind 


pologne bielorussie migrants

Das Dra­ma der kur­dis­chen Fam­i­lien an der belarus­sisch-pol­nis­chen Gren­ze geht weit­er, es ist eine men­schliche Tragödie und eine human­itäre Katas­tro­phe. Wir wer­den nicht schweigen!

Hun­derte kur­dis­che Fam­i­lien, denen Polen die Ein­reise und Belarus die Rück­kehr ver­weigert, steck­en an der EU-Gren­ze fest — sie sind an einem per­sön­lichen Nullpunkt.

Hun­derte Flüchtlinge aus Syrien und Irak befind­en sich an der Gren­ze zu Polen und den belarus­sis­chen Städten Grod­no und Brest, dort kämpfen sie seit Monat­en ums Über­leben, ohne Obdach und ohne Heim.

Das Warten der Fam­i­lien an der pol­nis­chen Gren­ze geht weit­er. Viele von ihnen hausen im Freien, Andere haben Unter­schlupf gefun­den in kleinen Orten in Gren­znähe. Dutzende Fam­i­lien kämpfen ohne Kom­mu­nika­tion mit der Außen­welt ums Über­leben, der Mehrheit der Men­schen wur­den an der Gren­ze die Tele­fone weggenom­men, nur einige wenige haben es geschafft, ihre Tele­fone vor den Sol­dat­en zu verbergen.

Das Leben dieser Flüchtlinge ist akut bedro­ht. Sie wer­den in weni­gen Tagen ster­ben, wenn sich ihre drama­tis­che Lage nicht ändert. Sie dür­fen kein Feuer machen, und sie kön­nen ihre Kinder nicht versorgen.

Belarus drängt die Men­schen nach Polen, Polen wiederum lässt die Men­schen nicht rein.

Die Flüchtlinge bericht­en, dass ihre Kraft erschöpft ist, Sie fordern europäis­che Men­schen­rechts- und Gesund­heit­sor­gan­i­sa­tio­nen auf, Kindern und Kranken sofort zu helfen. Derzeit gibt es kein­er­lei medi­zinis­che Ver­sorgung von staatlichen Stellen für die Men­schen in Not.

Die ihrer­seits fordern, sie entwed­er sie über die Gren­ze in die EU durchzu­lassen, oder plädieren für eine Abschiebung in den Irak. Die Real­ität ist, dass Polen, Belarus und die gesamte EU zuschauen, wie Men­schen an Kälte und Hunger sterben.

Die Lage dieser Men­schen ist eine human­itäre Katas­tro­phe.  Asyl ist ein ver­brieftes Men­schen­recht. Wir laden die Men­schen­rechtsvertei­di­ger und die Öffentlichkeit zur Sol­i­dar­ität ein.

Wir, die Unterze­ich­nen­den, fordern drin­gend von den Ver­ant­wortlichen, eine Lösung für diese men­schliche Tragödie zu find­en und dieses Dra­ma zu beenden.

ERST-UNTERZEICHNER
Abdullah Demirbaş (Sur Belediyesi Eski Eşbaşkanı), Adnan Bilen (Gazeteci), Akın Birdal (Siyasetçi, İnsan Hakları Savunucusu), Aktion für Flüchtlingshilfe e.V, Ali Kenanoğlu (HDP milletvekili), Ali Özşerik (Gazeteci), Alternatif Karadeniz İnisiyatifi, Amed Dicle (Gazeteci), Arat Barış (Gazeteci), Arzu Demir (Gazeteci), Aslı Erdoğan (Yazar), Aslıhan Gençay (Gazeteci), Atilla Tuygan (Editör, Çevirmen), Avrupa Demokratik Dersim Birlikleri Federasyonu (ADEF), Avrupa Demokratik Haklar Konfederasyonu (ADHK), Avrupa Demokratik Kadın Hareketi, Avrupa Demokratik Kürt Toplum Kongresi (KCDK‑E), Avrupa Devrimci Demokratik Komün İnisiyatifi (ADDKİ), Avrupa Ezilen Göçmenler Konfederasyonu (AvEG-KON), Avrupa Kürt Kadın Hareketi (TJKE), Avrupa Sosyalist Kadınlar Birliği, Avrupa Türkiyeli İşçiler Konfederasyonu (ATİK), Ayşe Açar Başaran (HDP milletvekili), Aziz Çiftçi (Gazeteci), Barış Balseçer (Gazeteci), Barış Barıştıran (Gazeteci), Barış Boyraz (Gazeteci), Barış Yıldırım (Yazar, Besteci, Çevirmen), Bayram Balcı (Gazeteci), Berivan Eminoğlu (Gazeteci), Carol Mann (Sociologue), Ceren Ceylan (Gazeteci), Ceren Karlıdağ (Gazeteci), Delphine Durand (Poétesse), Demokratik Alevi Federasyonu (FEDA), Deniz Babir (Gazeteci), Dersim Dağ (HDP milletvekili), Dersim İnşa Kongresi (DİK), Dilan Karacadağ (Gazeteci), Dilek Aykan (Gazeteci), Duygu Erol (Gazeteci), Elif Aydoğmuş (Gazeteci), Erdal Alıçpınar (Gazeteci), Erdal Er (Gazeteci), Erdoğan Zamur (Gazeteci), Erem Kansoy (Gazeteci), Eren Keskin (Avukat, İnsan Hakları Derneği Eşbaşkanı), Erkan Gülbahçe (Gazeteci), Ertuğrul Kürkçü (Halkların Demokratik Partisi Onursal Başkanı), European Institute for Sustainable Development, Ezidi Koordinasyonu, Fatma Şık (Sur Belediyesi Eski Eş Başkanı), Faysal Sarıyıldız (HDP Eski Milletvekili), Feda Fehim Işık (Gazeteci), Feleknas Uca (HDP milletvekili), Feyyaz Brusk (Gazeteci), Filiz Zeyrek (Gazeteci), Gıyasettin Sayar (Berlin Eski Parlamenteri), Hakan Alak (Yönetmen), Hatip Dicle (Demokratik Toplum Kongresi Eski Eş Başkanı), Hayko Bağdat (Gazeteci), Heta Sor, Heval Arslan (Gazeteci), Hişyar Özsoy (HDP milletvekili), Human Rights Defenders e.V., Hüseyin Kaçmaz (HDP milletvekili), Hüseyin Yılmaz (Ağrı Eski Belediye Eş Başkanı), İbrahim Gümüş (Gazeteci), İç Anadolu Kürtleri Platformu (PKAN), IFFA — Initiative für Flüchtlinge Augsburg, İshak Karakaş (Yazar), İsviçre Kürt Enstitüsü, KCDK‑E, Komün Dergisi, Komün Dergisi Avrupa, Leonard F. Seidl (Yazar — Schriftsteller), Mahir Üzmez (Gazeteci), Maraş Dernekleri Federasyonu (MARDEF), Marija Vassilievich (Comédienne), Meltem Oktay (Gazeteci), Meral Danış Beştaş (HDP Milletvekili), Mezopotamya Halk Kongresi, Mezopotamya Özgürlük Partisi (MÖP), Muhsin Osman (Irak Parlamentosu Eski Parlamenteri), Murat Bakur (Gazeteci), Musa Piroğlu (HDP milletvekili), Naz Öke (Kedistan), Nazey Kulu (Gazeteci), Neşe Özgen (Barış Akademisyeni), Nizam Baran (Gazeteci), Nor Zartonk — Avrupa, Nurettin Büyük (Gazeteci), Nuri Akman (Gazeteci), Oğuz Birinci (Gazeteci), Ömer Faruk Gergerlioğlu (HDP Kocaeli Milletvekili), Pero Dündar (HDP milletvekili), Ramazan Marangoz (Gazeteci), Sabri Bölek (Gazeteci), Sait Öztürk (Gazeteci), Saruhan Oluç (HDP milletvekili), Selami Arslan (Gazeteci), Selim Sadak (Siirt Belediyesi Eski Eş başkanı), Seydi Fırat (Gazeteci), Sibel Yiğitalp, (HDP eski Milletvekili), Sırrı Sakık (Ağrı Belediyesi Eski Eş Başkanı), Solidarity With Others, Sosyalist Yeniden Kuruluş Partisi – Avrupa (SYKP Avrupa), Suna Alan (Gazeteci), Şehbal Şenyurt Arınlı (Yönetmen), Tayip Temel (HDP milletvekili), Taylan Kulaçoğlu (Aktivist), Tony Rublon (President des Amities kurdes de Bretagne), Tugay Bek (Adana Barosu Avukatı), Veysel Işık (Gazeteci), Xeta Sor, Yaşanacak Dünya, Yeni Demokratik Gençlik (YDG), Yeşil ve Sol Avrupa, Zehra Doğan (Sanatçı, Gazeteci), Zeynep Esmeray Özadikti (Tiyatrocu)…


Übersetzt von Nazey Kulu
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